Januar 18, 2023

Zwei internationale NGOs tun sich zusammen, um eine Krise in Mali zu bekämpfen

Im Jahr 2007 gab es in Mali nur 28 Menschen unter 25 Jahren mit Diabetes. Das lag nicht daran, dass es in dem afrikanischen Land kein Typ-1-Diabetes (T1D) gab, sondern daran, dass die Krankheit nicht ausreichend diagnostiziert bzw. behandelt wurde, wodurch unzählige Menschenleben verloren gingen.

Bis Mitte der 2000er Jahre starben in Mali die meisten jungen Menschen mit T1D innerhalb weniger Jahre nach der Diagnose. Insulin war nicht überall erhältlich und kostete etwa 11 Dollar pro Ampulle. Spritzen und diagnostische Tests waren nicht leicht zugänglich und stellten für diejenigen, die sie benötigten, eine finanzielle Belastung dar. Probleme in der Lieferkette für Medikamente und Laborausrüstung waren ebenfalls häufig. Die Patienten und ihre Familien mussten die gesamten Kosten für die Behandlung von Diabetes selbst tragen, da es keine staatliche oder sonstige Unterstützung gab.

„Bevor sich Life for a Child im Jahr 2007 mit dem lokalen Partner Santé Diabète zusammenschloss, gab es in ganz Mali nur 28 junge Menschen, die mit T1D lebten. Damals war die medizinische Versorgung stark eingeschränkt und leider starben die meisten jungen Betroffenen innerhalb weniger Jahre nach der T1D-Diagnose.“

Dr Graham Ogle, General Manager, Life for a Child

Doch nur fünf Jahre später sah die Prognose für junge Menschen mit T1D in Mali radikal anders aus. Durch das Eingreifen von Life for a Child, einem Programm, das sich für die Diabetesversorgung in Entwicklungsländern einsetzt, und der französischen Nichtregierungsorganisation Santé Diabète konnten Hunderte von malischen Leben gerettet werden.

Heute leben in Mali insgesamt über 1.000 junge Menschen mit T1D.

Das gemeinsame Programm von Life for a Child und Santé Diabète konzentrierte sich zunächst auf das Nötigste: die Versorgung junger Menschen mit Insulin und dem nötigen Zubehör für den Umgang mit T1D. Dann, im Jahr 2013, führte Life for a Child eine landesweite Plakatkampagne in Gesundheitseinrichtungen durch, um das Bewusstsein für die Anzeichen von T1D zu schärfen und Todesfälle durch verspätete oder falsche Diagnosen zu verhindern. In ganz Mali wurden über 1.600 Plakate verteilt. Die Kampagne war letztendlich sehr erfolgreich und hat dazu beigetragen, dass Typ-1-Diabetes nun früher diagnostiziert wird.

Santé Diabète arbeitet nun eng mit der malischen Regierung zusammen, um sicherzustellen, dass die Bevölkerung medizinisch versorgt und über Diabetes aufgeklärt wird. Leben für ein Kind unterstützt diese Bemühungen, indem es hilft, lebensnotwendige Produkte wie Insulin, Spritzen, Teststreifen, HbA1c-Tests und Schulungsmaterial bereitzustellen.

Dank dieser Maßnahmen ist die Behandlung von T1D in Mali heute weitaus besser als noch vor 15 Jahren. Kinder und Jugendliche mit Diabetes haben jetzt in den meisten Regionen Malis Zugang zu medizinischer Versorgung. Mittlerweile wurden 32 Diabetes-Kliniken in verschiedenen Regionen des Landes eröffnet und in lokalen Krankenhäusern arbeiten jetzt T1D-Spezialisten.

„Die Partnerschaft zwischen Santé Diabète, Life for a Child und den malischen Behörden hat dazu beigetragen, das Leben von Kindern und jungen Erwachsenen mit Diabetes Typ 1 zu verwandeln. Die Situation in Mali ist heute eine völlig andere als früher.“

Stéphane Besançon, CEO of Santé DiabèteZwei internationale NGOs tun sich zusammen, um eine Krise in Mali zu bekämpfen